SachverhaltSachverhalt ist ein grundlegender Begriff der Logik und Ontologie, der eine bestimmte Konstellation von Dingen, Eigenschaften oder Relationen beschreibt, die als wahrheitsfähige Einheit in einem Urteil oder Satz thematisiert werden kann.
SäkularisierungSäkularisierung bezeichnet den Prozess, in dem religiöse Vorstellungen, Institutionen und Praktiken an gesellschaftlicher Bedeutung verlieren und durch rationale, wissenschaftliche oder weltliche Erklärungen und Strukturen ersetzt werden.
SāṃkhyaSāṃkhya ist eine der klassischen Schulen der indischen Philosophie, die eine dualistische Kosmologie von Geist (Purusha) und Materie (Prakriti) entwickelt und durch eine detaillierte Analyse der Wirklichkeitsprinzipien den Weg zur Befreiung aufzeigt.
SaṃsāraSaṃsāra ist das Konzept des endlosen Kreislaufs von Geburt, Tod und Wiedergeburt, das im Hinduismus, Buddhismus und Jainismus als Ursache des Leidens gilt und durch spirituelle Praxis überwunden werden soll.
SatzMit der Hilfe eines Satzes werden Beziehungen zwischen Begriffen mittels Worten hergestellt, die mitgeteilt und von Bedeutung werden können.
SchadenSchaden ist ein ethischer und rechtlicher Begriff, der die Beeinträchtigung von Interessen, Gütern oder Rechten eines Individuums oder einer Gemeinschaft bezeichnet und als zentrales Kriterium für moralische und juristische Bewertung von Handlungen dient.
ScheinSchein ist ein Begriff der Erkenntnistheorie und Metaphysik, der die Erscheinung oder den Anschein von etwas beschreibt, das nicht mit seinem eigentlichen Wesen oder seiner wahren Beschaffenheit übereinstimmen muss.
ScheiternScheitern ist das Nicht-Erreichen eines angestrebten Zieles oder Zwecks, das in der Philosophie als existenzielle Erfahrung, als Bedingung von Lernen oder als Anlass zur Reflexion über menschliche Grenzen thematisiert wird.
ScholastikScholastik ist die mittelalterliche philosophisch-theologische Lehrtradition, die sich durch systematische Begriffsanalyse, logische Argumentation und die Synthese von christlichem Glauben und antiker Philosophie, insbesondere Aristoteles, auszeichnet.
SchuldSchuld ist ein moralischer, rechtlicher und theologischer Begriff, der die Verantwortung für eine Normverletzung oder ein Fehlverhalten bezeichnet und mit Fragen von Sühne, Strafe und Vergebung verbunden ist.
SeeleSeele ist ein zentraler Begriff der Anthropologie, Metaphysik und Religionsphilosophie, der das immaterielle, belebende und denkende Prinzip des Menschen oder Lebewesens beschreibt und in unterschiedlichen Traditionen als Sitz von Bewusstsein, Identität und Unsterblichkeit verstanden wird.
SeelenwanderungSeelenwanderung, auch als Reinkarnation bezeichnet, ist die Vorstellung, dass die Seele nach dem Tod den Körper wechselt und in einem neuen Lebewesen wiedergeboren wird, was in vielen Religionen und philosophischen Systemen als Erklärung für Gerechtigkeit, Entwicklung und Leiden dient.
SeinSein ist der fundamentalste Begriff der Ontologie, der das Existieren oder das Vorhandensein von etwas überhaupt bezeichnet und in der Philosophie als Ausgangspunkt für die Frage nach dem Wesen, den Arten und Bedingungen des Seienden dient.
Sein-Sollen-DifferenzDie Sein-Sollen-Differenz ist ein zentrales Problem der Ethik und Rechtsphilosophie, das die Unterscheidung zwischen deskriptiven Aussagen über das, was ist, und normativen Aussagen über das, was sein soll, thematisiert und die Ableitung von Normen aus Tatsachen kritisch reflektiert.
SeinsgeschichteSeinsgeschichte ist ein von Heidegger geprägter Begriff, der die geschichtliche Entfaltung und Wandlung des Seinsverständnisses im Denken und in den Lebensformen der Menschen beschreibt und damit die Philosophie als Aufgabe der epochalen Selbstaufklärung des Seins versteht.
SelbstSelbst ist ein grundlegender Begriff der Anthropologie und Philosophie des Geistes, der das bewusste, sich seiner selbst gewahr werdende Subjekt bezeichnet, das als Zentrum von Identität, Erfahrung und Autonomie gilt.
SelbstaufmerksamkeitDie Aufmerksamkeitszuwendung zur eigenen Person.
SelbstbestimmungSelbstbestimmung ist das Prinzip und die Fähigkeit eines Individuums, unabhängig von äußeren Zwängen oder fremder Kontrolle über das eigene Leben, Handeln und Wollen zu entscheiden, was in Ethik, Recht und Politik als Ausdruck von Freiheit und Würde verstanden wird.
SelbstbewusstheitDie Disposition zur Selbstaufmerksamkeit.
SelbstbewusstseinSelbstbewusstsein ist die Fähigkeit des Subjekts, sich seiner selbst als denkendes, fühlendes und handelndes Wesen bewusst zu sein, wobei diese Reflexivität als Grundlage für Identität, Moralität und Erkenntnis gilt.
SelbstdarstellungDer Versuch, den Eindruck anderer über einen selbst durch eigenes Verhalten zu beeinflussen.
SelbsterkenntnisSelbsterkenntnis ist der Prozess und das Ergebnis der bewussten Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen, Motiven und Handlungen, der als Voraussetzung für Autonomie, moralische Entwicklung und philosophische Reflexion betrachtet wird.
SelbstkonzeptDas Bild von der eigenen Person.
SelbstorganisationSelbstorganisation ist ein Konzept der Systemtheorie und Philosophie, das beschreibt, wie komplexe Strukturen oder Ordnungen spontan aus dem Zusammenspiel von Elementen entstehen, ohne dass eine zentrale Steuerung oder äußere Vorgabe notwendig ist.
Selbstregulation, emotionaleDie Regulation der Emotionen, mit dem Ziel von ihnen nicht beherrscht zu werden.
SelbstüberschätzungDie Überschätzung sozial erwünschter Eigenschaften der eigenen Person – inkl. Der Unterschätzung sozial unerwünschter Eigenschaften.
SelbstüberwachungDie Tendenz, die eigene Selbstdarstellung bewusst zu kontrollieren.
Selbstüberwachung, akquisitiveDie Überwachung der eigenen Person mit dem Ziel, Eigenschaften zu entwickeln, die von anderen positiv bewertet werden (vgl. Selbstüberwachung, protektive).
Selbstüberwachung, protektiveDie Überwachung der eigenen Person mit dem Ziel, keine Eigenschaften zu entwickeln, die von anderen negativ bewertet werden (vgl. Selbstüberwachung, akquisitive).
Selbstwert(gefühl)Die Bewertung der eigenen Person.
SelbstwirksamkeitDie subjektive Kompetenzerwartung.
SemantikTeil der Semiotik, der sich mit der Beziehung zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten befasst (vgl. Pragmatik, Syntaktik).
SemiotikDie Theorie der sprachlichen Zeichen und ihres Gebrauchs, welche die Pragmatik, Semantik und Syntaktik umfasst.
SensationSensation ist der elementare, unmittelbare sinnliche Eindruck, den ein physikalischer Reiz im Bewusstsein hervorruft und der als Ausgangspunkt für Wahrnehmung und Erkenntnis in der Philosophie des Geistes und der Erkenntnistheorie thematisiert wird.
SensualismusDie Überzeugung, dass alles Wissen, ob im Empirismus oder Rationalismus, letztendlich auf sinnlicher Wahrnehmung beruht (vgl. Empirismus, Rationalismus).
Septem artes liberalesDie septem artes liberales sind die sieben freien Künste – Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie –, die im Mittelalter als Grundlage der allgemeinen Bildung und philosophischen Ausbildung galten.
Sex/GenderSex/Gender bezeichnet die Unterscheidung zwischen biologischem Geschlecht (Sex) und sozial-kulturellem Geschlecht (Gender), wobei in der Philosophie die Konstruktion, Performativität und gesellschaftliche Bedeutung von Geschlecht kritisch analysiert werden.
SexismusSexismus ist eine diskriminierende Haltung, Praxis oder Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt, abwertet oder stereotypisiert und in Ethik, Sozialphilosophie und feministischer Theorie problematisiert wird.
SignifikantDer Signifikant steht für die Gestalt des Zeichens und damit für das, mit dessen Hilfe auf anderes verwiesen wird (vgl. Signifikat).
SignifikatDas Signifikat steht für das Bezeichnete und damit für das, worauf ein Zeichen verweist (vgl. Signifikant).
SimulationEin experimentierfähiges Modell eines Systems, mit dem sich Wirkungszusammenhänge durch Veränderungen von Einflussgrößen erkunden lassen (vgl. System).
SinnSinn ist ein grundlegender Begriff der Semantik, Hermeneutik und Existenzphilosophie, der die Bedeutung, Zweckmäßigkeit oder Verständlichkeit von Zeichen, Handlungen oder Lebenszusammenhängen bezeichnet.
SinnesdatumSinnesdatum ist ein Begriff der Erkenntnistheorie, der das unmittelbare, nicht weiter analysierbare Element der Wahrnehmung beschreibt, das als Grundlage für empirische Erkenntnis und die Rechtfertigung von Wissen dient.
SinnlichkeitSinnlichkeit bezeichnet die Fähigkeit, sinnliche Eindrücke und Empfindungen aufzunehmen, wobei sie in der Philosophie als Quelle von Lust, Erkenntnis und ästhetischer Erfahrung betrachtet wird.
SittengesetzSittengesetz ist ein zentraler Begriff der Ethik, insbesondere bei Kant, der das universale, vernunftbestimmte moralische Gesetz bezeichnet, das unabhängig von individuellen Neigungen für alle vernünftigen Wesen verbindlich ist.
SittlichkeitSittlichkeit ist die Verwirklichung moralischer Normen und Werte im individuellen und gesellschaftlichen Handeln, wobei sie als Ausdruck von Freiheit, Vernunft und sozialer Integration verstanden wird.
SkepsisSkepsis ist eine philosophische Grundhaltung, die die Möglichkeit sicherer Erkenntnis grundsätzlich bezweifelt und die Notwendigkeit kritischer Prüfung aller Überzeugungen betont.
SkeptizismusEin Standpunkt, wonach es keine allgemeingültige Erkenntnis gibt, wobei das Problem auftritt, dass es dann auch nicht die allgemeingültige Erkenntnis gibt, dass es keine allgemeingültige Erkenntnis gibt.
SolidaritätSolidarität ist ein ethisches und politisches Prinzip, das die gegenseitige Unterstützung, Verantwortung und Verbundenheit von Individuen oder Gruppen in einer Gemeinschaft betont und als Grundlage für soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt gilt.
SolipsismusEine Überzeugung, dass das erkennende Subjekt, das einzig Seiende ist und der Rest der Welt nur in seinem Bewusstsein existiert.
SollenSollen ist ein normativer Begriff, der die Verpflichtung oder Notwendigkeit ausdrückt, eine bestimmte Handlung auszuführen oder einen bestimmten Zustand herbeizuführen, und in der Ethik als Gegensatz zum Sein reflektiert wird.
SophiaSophia ist ein Begriff aus der antiken Philosophie und Theologie, der Weisheit als höchste Form der Erkenntnis, Tugend und göttlichen Ordnung bezeichnet, wobei sie als Ziel philosophischen Strebens gilt.
SophistenSophisten waren wandernde Lehrer im antiken Griechenland, die rhetorische und argumentative Fähigkeiten vermittelten und für ihre relativistische Haltung zur Wahrheit und Moral sowohl bewundert als auch kritisiert wurden.
SorgeSorge ist ein zentraler Begriff der Existenzphilosophie, insbesondere bei Heidegger, der die Grundbefindlichkeit des Menschen beschreibt, sich um sich selbst, andere und die Welt zu kümmern und darin seine Existenz zu entfalten.
SozialdarwinismusSozialdarwinismus ist eine sozialphilosophische und ideologische Strömung, die die Prinzipien der natürlichen Auslese und des Überlebens des Stärkeren auf gesellschaftliche, politische und ökonomische Verhältnisse überträgt und damit soziale Ungleichheit zu rechtfertigen sucht.
SozialethikSozialethik ist das Teilgebiet der Ethik, das die moralischen Prinzipien, Normen und Werte des Zusammenlebens in Gesellschaften untersucht und Maßstäbe für soziale Gerechtigkeit, Verantwortung und Gemeinwohl entwickelt.
SozialismusSozialismus ist eine politische und gesellschaftliche Theorie und Bewegung, die auf die kollektive Kontrolle der Produktionsmittel, soziale Gleichheit und die Überwindung von Klassenunterschieden abzielt.
SozialphilosophieSozialphilosophie ist das Teilgebiet der Philosophie, das die Grundlagen, Strukturen und Prinzipien des sozialen Zusammenlebens, der Gemeinschaft und der Gesellschaft kritisch reflektiert.
SoziologieSoziologie ist die Wissenschaft vom sozialen Handeln, von den Strukturen und Prozessen gesellschaftlichen Lebens, die in enger Wechselwirkung mit philosophischen Fragen nach Normen, Werten und sozialem Wandel steht.
SpeciesSpecies ist in der Philosophie und Biologie der Begriff für die Art als grundlegende Einheit der Klassifikation von Lebewesen, wobei er im Universalienstreit als Beispiel für das Problem des Allgemeinen und Besonderen dient und in der Metaphysik die Unterscheidung von Gattung (genus) und Art (species) ermöglicht.
SpekulationSpekulation ist eine philosophische Methode und Haltung, die über das unmittelbar Gegebene hinausdenkt, um durch begriffliche Reflexion und theoretische Konstruktion neue Einsichten über das Wesen der Wirklichkeit, des Seins oder des Absoluten zu gewinnen.
SpeziesismusSpeziesismus bezeichnet eine ethische Position oder Kritik, die die Benachteiligung oder Privilegierung von Lebewesen allein aufgrund ihrer Artzugehörigkeit problematisiert und insbesondere die moralische Sonderstellung des Menschen gegenüber anderen Tieren infrage stellt.
Spezifisch, SpezifikationSpezifisch bedeutet in der Philosophie die genaue Bestimmung oder Abgrenzung eines Begriffs, Merkmals oder Sachverhalts, während Spezifikation den Prozess der Präzisierung oder Ausdifferenzierung eines allgemeinen Begriffs durch zusätzliche Merkmale beschreibt.
SpezifizierungSpezifizierung ist der Vorgang, einen allgemeinen Begriff, eine Regel oder eine Theorie durch Hinzufügen von besonderen Merkmalen oder Bedingungen so zu bestimmen, dass ein konkreter Anwendungsbereich oder Einzelfall erfasst wird.
SpieltheorieSpieltheorie ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das mathematische Modelle zur Analyse strategischer Entscheidungsprozesse zwischen rationalen Akteuren entwickelt und dabei zentrale Fragen der Ethik, Ökonomie und Sozialphilosophie behandelt.
SpiritualismusSpiritualismus ist eine metaphysische und erkenntnistheoretische Position, die die Existenz einer immateriellen, geistigen Wirklichkeit oder Substanz annimmt, die unabhängig von materiellen Prozessen existiert und als Ursprung des Bewusstseins betrachtet wird.
SpontaneitätSpontaneität bezeichnet in der Philosophie die Fähigkeit des Geistes oder Subjekts, aus sich selbst heraus, ohne äußeren Zwang oder Anstoß, zu handeln oder Erkenntnisse zu erzeugen, was insbesondere in der Kantischen Erkenntnistheorie eine zentrale Rolle spielt.
SportethikSportethik ist ein Teilgebiet der angewandten Ethik, das die moralischen Prinzipien, Werte und Normen im Kontext sportlicher Aktivitäten analysiert und Fragen nach Fairness, Chancengleichheit und dem Umgang mit Leistungssteigerung reflektiert.
SprachausdruckSprachausdruck bezeichnet die konkrete Realisierung von Sprache durch Laute, Schrift oder Gesten, wobei in der Philosophie die Beziehung zwischen Ausdruck, Bedeutung und Kommunikation untersucht wird.
SpracheSprache ist das komplexe System von Zeichen, Symbolen und Regeln, das Menschen zur Kommunikation, zum Denken und zur Weltauffassung verwenden und das in der Philosophie hinsichtlich seiner Struktur, Funktion und erkenntnistheoretischen Bedeutung analysiert wird.
Sprache, formaleFormale Sprache ist ein künstlich geschaffenes Zeichensystem mit genau definierten Symbolen und Regeln, das in der Logik, Mathematik und Informatik zur präzisen Darstellung und Analyse von Aussagen und Argumenten verwendet wird.
Sprache, natürlicheNatürliche Sprache ist das historisch gewachsene, von Menschen in sozialen Gemeinschaften verwendete Kommunikationssystem, das durch Grammatik, Semantik und Pragmatik strukturiert ist und in der Sprachphilosophie als Gegenstand der Analyse dient.
Sprache: MetaspracheDie Sprache, die genutzt wird, um über die Objektsprache zu sprechen (vgl. Sprache: Objektsprache).
Sprache: ObjektspracheDie Sprache, über die man mittels einer Metasprache spricht (vgl. Sprache: Metasprache).
SprachgebrauchSprachgebrauch bezeichnet die konkrete Verwendung von Sprache in bestimmten sozialen, kulturellen und kommunikativen Kontexten, wobei in der Philosophie die Bedeutung von Regeln, Konventionen und Praxis für das Verständnis von Sinn und Bedeutung betont wird.
SprachkundigkeitSprachkundigkeit ist die Fähigkeit, eine oder mehrere Sprachen kompetent zu verstehen und zu verwenden, was in der Philosophie als Voraussetzung für Kommunikation, Erkenntnis und kulturelle Teilhabe reflektiert wird.
SprachphilosophieSprachphilosophie ist das Teilgebiet der Philosophie, das die Grundlagen, Strukturen, Funktionen und Grenzen von Sprache untersucht und deren Bedeutung für Erkenntnis, Wahrheit und Wirklichkeit analysiert.
Sprachphilosophie, analytischeAnalytische Sprachphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die durch die logische und sprachliche Analyse von Begriffen, Sätzen und Argumenten die Klarheit und Präzision philosophischer Probleme fördert und Missverständnisse aufdeckt.
SprachspielSprachspiel ist ein von Wittgenstein geprägter Begriff, der die vielfältigen, regelgeleiteten Verwendungsweisen von Sprache in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen beschreibt und damit die Bedeutung von Kontext und Praxis für das Verständnis von Sinn betont.
SprachstufentheorieSprachstufentheorie ist ein linguistisches und philosophisches Modell, das die Entwicklung und Differenzierung von Sprache in verschiedene historische, soziale oder funktionale Stufen oder Ebenen unterteilt.
SprachwissenschaftSprachwissenschaft ist die systematische, empirische und theoretische Untersuchung von Sprache, ihren Strukturen, Funktionen und Veränderungen, wobei sie in enger Verbindung mit der Sprachphilosophie steht.
SprechakttheorieEine Theorie, nach der sprachliche Aussagen nicht nur Beschreibungen oder Behauptungen sind, sondern auch Handlungen, die neue Gegebenheiten hervorbringen.
Sprechsituation, idealeDie ideale Sprechsituation ist ein Konzept der Diskursethik, das Bedingungen beschreibt, unter denen Kommunikation frei von Macht, Zwang und Verzerrung stattfindet und alle Beteiligten gleichberechtigt argumentieren können.
SpurSpur ist ein Begriff der Phänomenologie und Dekonstruktion, der auf das Verbleiben oder die Andeutung von etwas Abwesendem in einem Zeichen, einer Erinnerung oder einer Struktur verweist und damit auf die Unabschließbarkeit von Bedeutung hinweist.
StaatStaat ist eine politische und rechtliche Organisationsform menschlicher Gemeinschaften, die durch ein Territorium, eine Bevölkerung und eine souveräne Herrschaftsgewalt gekennzeichnet ist und in der politischen Philosophie hinsichtlich Legitimität, Gerechtigkeit und Macht kritisch reflektiert wird.
StaatsraisonStaatsraison ist das Prinzip, nach dem das Wohl und das Interesse des Staates als oberster Maßstab politischen Handelns gilt, auch wenn dies moralische oder rechtliche Normen relativiert oder überschreitet.
Status, sozioökonomischerEine Eigenschaft eines Haushalts, bestimmt durch Ausbildungsniveau, Berufsprestige und Einkommen.
StetigkeitStetigkeit ist ein Begriff aus Mathematik, Naturwissenschaft und Philosophie, der die Eigenschaft eines Prozesses oder einer Funktion bezeichnet, ohne Sprünge oder Unterbrechungen zu verlaufen, und als Modell für kontinuierliche Entwicklung und Veränderung dient.
StimmungStimmung ist ein Grundbegriff der Existenzphilosophie und Phänomenologie, der die grundlegende, oft vorbewusste Befindlichkeit eines Subjekts beschreibt, die dessen Wahrnehmung, Denken und Handeln prägt.
StimulusbedeutungStimulusbedeutung ist ein Begriff aus der Sprachphilosophie und Semantik, der die Bedeutung eines sprachlichen Ausdrucks durch die Gesamtheit der Reize und Reaktionen beschreibt, die mit seiner Verwendung verbunden sind.
StoaStoa ist eine bedeutende philosophische Schule der Antike, die eine materialistische Kosmologie, eine rationale Ethik der Affektbeherrschung und die Idee der Übereinstimmung mit der Natur als Ziel des guten Lebens lehrt.
StoffStoff ist ein Grundbegriff der Metaphysik und Naturphilosophie, der das Materielle, Substratartige oder die Grundlage aller körperlichen Dinge bezeichnet, im Unterschied zur Form oder Gestalt.
StrafeStrafe ist eine soziale oder rechtliche Sanktion, die als Reaktion auf eine Normverletzung verhängt wird, um Vergeltung, Abschreckung, Besserung oder den Schutz der Gemeinschaft zu erreichen, wobei ihre Legitimität in der Ethik und Rechtsphilosophie kontrovers diskutiert wird.
StraftheorienStraftheorien sind philosophische und juristische Ansätze, die die Zwecke, Begründungen und Grenzen von Strafe analysieren, wobei Unterscheidungen zwischen Vergeltungs-, Präventions- und Resozialisierungstheorien getroffen werden.
StrebenStreben ist ein Grundbegriff der Ethik und Anthropologie, der das zielgerichtete, oft von Wünschen oder Bedürfnissen geleitete Bemühen des Menschen nach Selbstverwirklichung, Glück oder Vollkommenheit beschreibt.
StrebensethikStrebensethik ist eine ethische Theorie, die das Streben nach Tugend, Glück oder Selbstvervollkommnung als zentrales Kriterium für moralisches Handeln betrachtet und damit auf die Entwicklung des Charakters und der Lebensführung abzielt.
StrukturFür den ausgewählten Betrachtungszeitraum unveränderliche Gegebenheiten, auf deren Fortbestehen vertraut wird (vgl. Prozess).
StrukturalismusStrukturalismus ist eine interdisziplinäre Theorie- und Forschungsmethode, die die Strukturen und Beziehungen innerhalb von Systemen – etwa in Sprache, Kultur oder Gesellschaft – als grundlegende Erklärungsmuster für Phänomene betrachtet.
Strukturell-funktionale TheorieStrukturell-funktionale Theorie ist ein Ansatz der Sozialwissenschaften und Philosophie, der soziale Systeme durch die Analyse ihrer Strukturen und Funktionen erklärt und das Zusammenwirken der Teile für das Ganze betont.
StufeStufe ist ein Begriff, der in Philosophie und Wissenschaft verschiedene Entwicklungs-, Erkenntnis- oder Organisationsniveaus bezeichnet, die aufeinander aufbauen oder sich voneinander unterscheiden.
SubalternationSubalternation ist ein logischer Begriff, der das Verhältnis zwischen allgemeinen und besonderen Aussagen beschreibt, wobei die Wahrheit der allgemeinen Aussage die Wahrheit der besonderen impliziert, nicht aber umgekehrt.
SubjektivismusEine Überzeugung, wonach alle Erkenntnisse unweigerlich an ein erkennendes Subjekt gebunden und damit subjektiv sind.
SūnyatāSūnyatā ist ein zentraler Begriff des Mahāyāna-Buddhismus, der die Leere oder Nicht-Substantialität aller Phänomene bezeichnet und damit die Auflösung fester Identitäten und die Überwindung dualistischen Denkens ermöglicht.
SyntaktikTeil der Semiotik, der sich mit der Beziehung der Zeichen untereinander, der Syntax, befasst (vgl. Pragmatik, Semantik).
System, adaptivesEin System, welches mit der Hilfe von Rückkopplungen seinen Zustand so verändern kann, dass es sich lebensfähige Beziehungen zu seiner Umwelt bewahrt (vgl. System).
SzientismusEine Überzeugung, wonach alle Gegebenheiten früher oder später wissenschaftlich zugänglich und beschreibbar sind.