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Einblick

Begriffswelt

Ein-Satz-Glossar

Begriffe sind Brücken der Verständigung. Mit der Zeit wird hier ein immer größerer Auszug aus der Begriffswelt von THE AND & FRIENDS einsehbar.

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Es gibt 37 Namen in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben C beginnen.
Cambridger Schule
Die Cambridger Schule bezeichnet eine Gruppe von Philosophen und Historikern, die vor allem an der Universität Cambridge im 20. Jahrhundert tätig waren und durch ihre methodisch innovative Herangehensweise an die Ideengeschichte, insbesondere durch Kontextualisierung und Sprachphilosophie, die moderne politische Philosophie und Geschichtswissenschaft maßgeblich beeinflussten.

Cartesianismus
Cartesianismus ist die philosophische Richtung, die auf die Lehren von René Descartes zurückgeht und insbesondere die strikte Trennung von Geist und Materie, die Methode des systematischen Zweifelns sowie die Betonung des rationalen Denkens als Fundament der Erkenntnis hervorhebt.

Cartesischer Dualismus
Der cartesische Dualismus ist die von Descartes vertretene metaphysische These, dass es zwei grundlegend verschiedene Substanzen gibt – res cogitans (Geist) und res extensa (Körper) –, die jeweils eigenen Gesetzen folgen und deren Verhältnis das Leib-Seele-Problem prägt.

Causa
Causa ist der lateinische Begriff für Ursache und bezeichnet in der Philosophie das Prinzip, durch das ein Ereignis oder Zustand auf ein anderes zurückgeführt wird, wobei verschiedene Kausalitätsmodelle – etwa bei Aristoteles – differenziert werden.

Certismus
Certismus ist eine erkenntnistheoretische Position, die die Möglichkeit absoluter Gewissheit in bestimmten Wissensbereichen behauptet und sich damit gegen skeptische Zweifel an der Verlässlichkeit menschlicher Erkenntnis richtet.

Ceteris-paribus-Klausel
Die Ceteris-paribus-Klausel ist eine methodische Annahme in Wissenschaft und Philosophie, nach der eine Aussage oder ein Gesetz nur unter der Bedingung gilt, dass alle übrigen relevanten Faktoren unverändert bleiben, was insbesondere in den Sozial- und Naturwissenschaften Anwendung findet.

Chaos
Chaos bezeichnet in der Philosophie und Naturwissenschaft einen Zustand scheinbarer Unordnung oder Unvorhersagbarkeit, der jedoch oft durch verborgene Gesetzmäßigkeiten oder komplexe Dynamiken strukturiert ist und insbesondere in der Chaostheorie untersucht wird.

Chaostheorie
Die Chaostheorie ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich mit dynamischen Systemen beschäftigt, deren Verhalten aufgrund extremer Empfindlichkeit gegenüber Anfangsbedingungen unvorhersagbar erscheint, obwohl sie deterministischen Gesetzen folgen.

Characteristica universalis
Characteristica universalis ist ein von Leibniz geprägtes Konzept einer universellen, formalen Zeichensprache, die es ermöglichen soll, alle menschlichen Gedanken und wissenschaftlichen Erkenntnisse eindeutig und widerspruchsfrei auszudrücken.

Charakter
Charakter bezeichnet in der Philosophie die Gesamtheit stabiler moralischer und psychischer Eigenschaften eines Menschen, die dessen Handlungen und Einstellungen prägen und in der Ethik sowie Anthropologie als Grundlage individueller Identität diskutiert werden.

Charisma
Charisma ist ein Begriff der Sozialphilosophie und Soziologie, der eine besondere Ausstrahlung oder Autorität einer Person beschreibt, die ihr von anderen zugeschrieben wird und häufig als Quelle außergewöhnlicher Führungskraft oder Inspiration gilt.

Charity, Principle of Charity
Das Principle of Charity ist ein hermeneutisches Prinzip, nach dem die Äußerungen eines Gesprächspartners oder Autors stets möglichst rational und kohärent interpretiert werden sollen, um Missverständnisse und vorschnelle Kritik zu vermeiden.

Chartres, Schule von
Die Schule von Chartres war ein bedeutendes philosophisches und theologisches Zentrum im mittelalterlichen Frankreich, das insbesondere durch seine naturphilosophischen und platonischen Studien zur Entwicklung der Scholastik beitrug.

Chéng
Chéng ist ein zentraler Begriff der chinesischen Philosophie, insbesondere des Konfuzianismus, und bezeichnet Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit oder die innere moralische Integrität, die als Grundlage eines tugendhaften Lebens gilt.

Chiasma, Chiasmus
Chiasma oder Chiasmus bezeichnet in der Philosophie und Rhetorik eine überkreuzte Anordnung von Begriffen, Argumenten oder Strukturen, die oft zur Verdeutlichung von Gegensätzen oder zur Hervorhebung von Zusammenhängen dient.

Chiffre
Chiffre ist ein Begriff der Hermeneutik und Literaturphilosophie, der ein symbolisches oder mehrdeutiges Zeichen beschreibt, das auf verborgene Bedeutungen verweist und zur Interpretation anregt.

Chorismos
Chorismos ist ein von Platon geprägter Begriff, der die Trennung zwischen den Ideen (Formen) und den sinnlich wahrnehmbaren Dingen bezeichnet und damit ein zentrales Problem der platonischen Metaphysik und Erkenntnistheorie markiert.

Circulus vitiosus
Circulus vitiosus, der sogenannte Zirkelschluss, bezeichnet einen logischen Fehler, bei dem eine Aussage oder Begründung auf sich selbst zurückgeführt wird und damit keine wirkliche Erklärung oder Rechtfertigung liefert.

Citoyen
Citoyen ist ein Begriff der politischen Philosophie, der den aktiven, politisch engagierten Bürger bezeichnet, der sich für das Gemeinwohl einsetzt und im Gegensatz zum bloß wirtschaftlich orientierten Bourgeois steht.

Clare et distincte
Clare et distincte ist ein von Descartes eingeführtes Kriterium der Erkenntnistheorie, nach dem nur solche Vorstellungen als wahr gelten, die klar und deutlich, also ohne Zweifel und Verwirrung, erfasst werden können.

Codierung
Codierung bezeichnet in der Philosophie und Kommunikationstheorie die Übertragung von Informationen in ein Zeichensystem, das eine eindeutige Interpretation und Verarbeitung durch einen Empfänger ermöglicht.

Cogito (ergo) sum
Cogito ergo sum, „Ich denke, also bin ich“, ist das berühmte erkenntnistheoretische Prinzip von Descartes, das das eigene Denken als unbezweifelbare Grundlage aller Gewissheit und Existenz behauptet.

Cognitive science
Cognitive Science ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das die Strukturen und Prozesse des menschlichen Geistes aus der Perspektive von Philosophie, Psychologie, Informatik, Linguistik und Neurowissenschaften untersucht.

Coincidentia oppositorum
Coincidentia oppositorum ist ein von Nikolaus von Kues geprägter Begriff, der die Vereinigung von Gegensätzen in einer höheren Einheit beschreibt und so die Begrenztheit menschlicher Erkenntnis angesichts göttlicher Wahrheit thematisiert.

Common sense
Common sense bezeichnet das allgemein geteilte, vorwissenschaftliche Alltagswissen und Urteilsvermögen, das als Grundlage für vernünftiges Handeln und als Ausgangspunkt philosophischer Reflexion betrachtet wird.

Complementum possibilitatis
Complementum possibilitatis bezeichnet in der Modal- und Erkenntnistheorie das Komplement oder die Ergänzung des Möglichen, also das, was nicht möglich ist, und dient der logischen und metaphysischen Analyse von Möglichkeiten.

Complexe significabile
Complexe significabile ist ein scholastischer Begriff, der sich auf komplexe, durch Sätze oder Aussagen bedeutete Sachverhalte bezieht, die als Gegenstände der Erkenntnis oder des Wissens betrachtet werden.

Complicatio/explicatio
Complicatio und Explicatio sind Begriffe der Erkenntnistheorie und Metaphysik, die das Verhältnis von impliziter, inhaltlich gefalteter Anlage (complicatio) und expliziter, entfalteter Darstellung (explicatio) von Wissen oder Strukturen beschreiben.

Computationalismusthese
Die Computationalismusthese ist die Annahme, dass kognitive Prozesse des Geistes als Informationsverarbeitung nach dem Vorbild von Computern beschrieben und erklärt werden können, was in der Philosophie des Geistes und der Kognitionswissenschaft diskutiert wird.

Conatus
Conatus ist ein zentraler Begriff insbesondere bei Spinoza, der das Streben eines jeden Wesens nach Selbsterhaltung und Entfaltung seiner Existenz beschreibt und als grundlegendes Prinzip der Natur verstanden wird.

Conceptus communis
Conceptus communis ist ein Begriff der klassischen Philosophie, der allgemein geteilte, allen Menschen gemeinsame Vorstellungen oder Begriffe bezeichnet, die als Grundlage intersubjektiver Verständigung dienen.

Conclusio
Conclusio ist der lateinische Begriff für Schlussfolgerung und bezeichnet in der Logik und Argumentationstheorie das Resultat eines Schlussprozesses, das aus Prämissen logisch abgeleitet wird.

Conditio sine qua non
Conditio sine qua non ist eine notwendige Bedingung, ohne die ein bestimmtes Ereignis oder Sachverhalt nicht eintreten kann, und spielt eine zentrale Rolle in der Kausalitätsanalyse und Argumentation.

Contemplatio
Contemplatio bezeichnet in der Philosophie und Mystik die betrachtende, oft kontemplative Versenkung in das Wesen der Dinge oder das Göttliche, die als Weg zur Erkenntnis und inneren Sammlung gilt.

contradictio in adjecto
Ein Widerspruch im Beiwort, der durch die Verbindung zweier konträrer Begriffe entsteht; bspw. »rundes Viereck«.

Contrat social
Contrat social ist der von Jean-Jacques Rousseau geprägte Begriff des Gesellschaftsvertrags, nach dem die Legitimität politischer Herrschaft auf einer freiwilligen Übereinkunft freier und gleicher Bürger beruht.

Creatio ex nihilo
Creatio ex nihilo ist die theologische und metaphysische Lehre, dass die Welt aus dem Nichts erschaffen wurde, wobei diese Vorstellung insbesondere im jüdisch-christlichen Denken eine zentrale Rolle spielt.