MachiavellismusMachiavellismus ist eine politische und ethische Denkweise, die – inspiriert von Niccolò Machiavelli – den Erfolg und Machterhalt über moralische Prinzipien stellt und dabei List, Täuschung und Zweckrationalität als legitime Mittel politischer Führung betrachtet.
MachtMacht ist ein zentraler Begriff der Sozial- und Politischen Philosophie, der die Fähigkeit eines Individuums oder einer Gruppe beschreibt, den Willen anderer zu beeinflussen oder durchzusetzen, wobei verschiedene Formen wie strukturelle, diskursive oder relationale Macht unterschieden werden.
MādhyamikaMādhyamika ist eine bedeutende Schule des Mahāyāna-Buddhismus, deren Philosophie, insbesondere durch Nāgārjuna geprägt, die Lehre vom 'mittleren Weg' zwischen Sein und Nichtsein sowie die radikale Leerheit (śūnyatā) aller Phänomene betont und damit traditionelle metaphysische Gegensätze dekonstruiert.
MäeutikMäeutik ist eine von Sokrates entwickelte Methode des philosophischen Dialogs, bei der durch gezieltes Fragen das implizite Wissen des Gesprächspartners ans Licht gebracht werden soll, ähnlich einer geistigen Hebammenkunst.
MagieMagie bezeichnet in der Philosophie und Religionswissenschaft Praktiken und Weltanschauungen, die davon ausgehen, dass durch symbolische Handlungen, Rituale oder Worte übernatürliche Kräfte beeinflusst oder gelenkt werden können, wobei ihr Status zwischen Aberglaube, Wissenschaft und Religion reflektiert wird.
MahāyānaMahāyāna ist eine der beiden Hauptströmungen des Buddhismus, die eine universale Erlösung aller fühlenden Wesen anstrebt und zentrale Konzepte wie Bodhisattva-Ideal, Leerheit und Mitgefühl in den Mittelpunkt stellt.
Makrokosmos/MikrokosmosMakrokosmos und Mikrokosmos sind philosophische Begriffe, die das Verhältnis zwischen dem Universum als Ganzem (Makrokosmos) und dem Menschen oder dem Einzelnen als Abbild oder Spiegel dieses Ganzen (Mikrokosmos) thematisieren.
ManichäismusManichäismus ist eine dualistische Religions- und Philosophieform, die von Mani begründet wurde und das Weltgeschehen als ewigen Kampf zwischen den Prinzipien des Lichts und der Finsternis, des Guten und des Bösen interpretiert.
MannigfaltigkeitMannigfaltigkeit ist ein Begriff, der insbesondere in der Philosophie Kants die Gesamtheit der sinnlichen oder begrifflichen Unterschiede bezeichnet, die durch die Einheit der Anschauung oder des Begriffs synthetisiert werden müssen.
Marburger SchuleDie Marburger Schule ist eine Richtung des Neukantianismus, die an der Universität Marburg entstand und durch Philosophen wie Cohen, Natorp und Cassirer die erkenntnistheoretische und wissenschaftstheoretische Auslegung von Kants Werk weiterentwickelte.
Marx’sche TheorieDie Marx’sche Theorie umfasst die philosophischen, ökonomischen und sozialtheoretischen Ansätze von Karl Marx, insbesondere seine Analyse des Kapitalismus, der Entfremdung und der historischen Entwicklung durch Klassenkämpfe.
MarxismusMarxismus ist eine einflussreiche philosophische, ökonomische und gesellschaftstheoretische Lehre, die auf Karl Marx und Friedrich Engels zurückgeht und die Geschichte als Prozess des Klassenkampfes sowie die Kritik der kapitalistischen Produktionsverhältnisse in den Mittelpunkt stellt.
MaschineMaschine ist in der Philosophie ein technisches oder theoretisches System, das nach festen Regeln und Mechanismen funktioniert, wobei Maschinenmodelle häufig zur Erklärung von Natur, Geist und Gesellschaft herangezogen werden.
Materia primaMateria prima ist ein zentraler Begriff der aristotelischen und scholastischen Philosophie, der das formlose, bloße Potenzial der Materie bezeichnet, das erst durch die Form (eidos) zu einem bestimmten Seienden wird.
MaterialismusMaterialismus ist eine metaphysische Position, die davon ausgeht, dass alle Erscheinungen – einschließlich Bewusstsein und Geist – letztlich auf materielle Prozesse und Strukturen zurückgeführt werden können.
Materialismus, cartesianischerDer cartesianische Materialismus ist eine Variante des Materialismus, die – im Anschluss an Descartes – annimmt, dass mentale Prozesse vollständig durch physische oder mechanische Vorgänge im Gehirn erklärbar sind, ohne eine eigenständige geistige Substanz.
Materialismus, eliminativerEliminativer Materialismus ist eine Position in der Philosophie des Geistes, die davon ausgeht, dass unsere alltäglichen psychologischen Begriffe wie 'Glaube' oder 'Wunsch' durch zukünftige neurowissenschaftliche Theorien vollständig ersetzt und eliminiert werden sollten.
MaterieMaterie ist dasjenige, was in der Physik und Metaphysik als Substrat aller körperlichen Dinge verstanden wird und als Träger von Ausdehnung, Masse und Kausalität die Grundlage der sinnlich erfahrbaren Welt bildet.
MathematikMathematik ist die Wissenschaft von den abstrakten Strukturen, Zahlen, Größen und Formen, die in der Philosophie sowohl hinsichtlich ihrer Grundlagen und Methoden als auch ihrer Beziehung zur Wirklichkeit reflektiert wird.
MathematisierbarkeitMathematisierbarkeit bezeichnet die prinzipielle Möglichkeit, Phänomene, Prozesse oder Theorien durch mathematische Strukturen und Formeln zu beschreiben, was für die Naturwissenschaften und die Philosophie der Wissenschaft zentral ist.
Mathesis universalisMathesis universalis ist das Ideal einer universellen, auf logischen und mathematischen Prinzipien beruhenden Wissenschaft, die alle Erkenntnisbereiche systematisch ordnet und begründet, wie es etwa von Descartes und Leibniz angestrebt wurde.
MaximeMaxime ist in der Ethik, insbesondere bei Kant, das subjektive Prinzip des Handelns, das als handlungsleitende Regel vom Individuum gewählt wird und auf seine moralische Allgemeingültigkeit geprüft werden kann.
MaximenethikMaximenethik bezeichnet ethische Theorien, die das moralische Handeln an den subjektiven oder objektiven Prinzipien (Maximen) des Handelnden ausrichten und deren Verallgemeinerbarkeit oder Kohärenz zum Kriterium machen.
MāyāMāyā bezeichnet in der indischen Philosophie, insbesondere im Vedanta, die illusionäre oder verschleiernde Kraft, durch die die wahre Natur der Wirklichkeit verhüllt und die Welt der Erscheinungen als real erlebt wird.
MechanistischMechanistisch bezeichnet eine Weltanschauung oder Erklärung, die alle Natur- und Lebensvorgänge auf mechanische, gesetzmäßige und kausal bestimmte Prozesse zurückführt, ohne Rückgriff auf teleologische oder geistige Prinzipien.
MeditationMeditation ist eine geistige Übung oder Praxis, die auf Sammlung, Achtsamkeit und innere Versenkung abzielt und in der Philosophie als Methode der Selbsterkenntnis, Bewusstseinsveränderung oder ethischen Schulung reflektiert wird.
Medizinische EthikMedizinische Ethik ist ein interdisziplinäres Teilgebiet der angewandten Ethik, das die moralischen Prinzipien, Probleme und Konflikte im Kontext von Medizin, Pflege und Gesundheitswesen untersucht.
MeinungMeinung ist eine subjektive Überzeugung oder Einstellung, die im Unterschied zum Wissen nicht notwendigerweise durch rationale Begründung oder empirische Evidenz gestützt ist und in der Erkenntnistheorie kritisch analysiert wird.
MeisterargumentDas Meisterargument ist ein berühmtes Argument der antiken Stoa, das die Unvereinbarkeit von Schicksal, Zufall und menschlicher Verantwortlichkeit problematisiert und auf die Frage nach Freiheit und Determinismus zielt.
MelancholieMelancholie ist ein philosophisch und kulturgeschichtlich bedeutsamer Begriff, der eine Stimmung oder Disposition tiefer Nachdenklichkeit, Trauer oder Schwermut beschreibt, die sowohl als Krankheit als auch als Quelle kreativer Einsicht gedeutet wurde.
MengeMenge ist ein grundlegender Begriff der Mathematik und Philosophie, der eine Zusammenfassung von unterscheidbaren Elementen zu einer Einheit beschreibt und die Basis für viele logische und mathematische Strukturen bildet.
MensMens ist ein lateinischer Begriff für Geist oder Verstand, der in der antiken und neuzeitlichen Philosophie als Prinzip der Erkenntnis, Vernunft und Selbstbewusstheit betrachtet wird.
MenschMensch ist das zentrale Subjekt der philosophischen Anthropologie, das als vernunftbegabtes, sprach- und gemeinschaftsfähiges Wesen definiert wird und dessen Natur, Freiheit und Stellung im Kosmos in vielen philosophischen Disziplinen untersucht wird.
MenschenrechteMenschenrechte sind universale, unveräußerliche und subjektive Rechte, die jedem Menschen allein aufgrund seines Menschseins zustehen und als Grundlage für Gerechtigkeit, Freiheit und Würde in der politischen Philosophie gelten.
MenschenwürdeMenschenwürde ist ein zentraler Begriff der Ethik und Rechtsphilosophie, der den unantastbaren Eigenwert jedes Menschen unabhängig von seinen Eigenschaften oder Leistungen betont und als Fundament moderner Moral- und Rechtsordnungen gilt.
MenschheitMenschheit bezeichnet die Gesamtheit aller Menschen als moralische, historische und soziale Gemeinschaft, deren Schicksal, Entwicklung und Verantwortung in der Philosophie universalistisch reflektiert werden.
MentalMental bezeichnet alles, was sich auf den Geist, das Bewusstsein oder die inneren Zustände eines Subjekts bezieht, wobei in der Philosophie des Geistes die Beziehung zwischen mentalen und physischen Prozessen zentral ist.
Mentaler InhaltMentale Inhalte sind die intentionalen Gegenstände oder Gehalte des Bewusstseins, also das, worauf sich Gedanken, Vorstellungen oder Wahrnehmungen richten und was in der Philosophie des Geistes und der Sprache analysiert wird.
MentalismusMentalismus ist eine erkenntnistheoretische und psychologische Position, die geistige Prozesse, Zustände und Strukturen als eigenständige Erklärungsebene für Verhalten und Erkenntnis betont, im Gegensatz zu behavioristischen oder materialistischen Ansätzen.
MereologieMereologie ist die philosophische Lehre von den Teil-Ganzes-Beziehungen, die untersucht, wie Teile zu komplexen Einheiten zusammengesetzt werden und welche logischen Prinzipien für solche Zusammensetzungen gelten.
MerkmalEine kennzeichnende und damit Elemente voneinander unterscheidende Eigenschaft (vgl. Eigenschaft).
Merkmal, akzidentellesEin Merkmal, das eine Entität hat, das aber nicht notwendig ist für die Zuordnung zu einem Begriff.
Merkmal, substantiellesEin Merkmale, das notwendig ist, damit eine Entität einem Begriff zugeordnet werden kann.
MetaanalyseVerfahren, bei dem Ergebnisse verschiedener Studien zu einem Thema zusammengefasst werden.
MetabasisMetabasis ist ein Begriff aus der antiken Philosophie und Rhetorik, der den Übergang von einer Erkenntnis- oder Argumentationsebene zu einer anderen, etwa von Physik zu Metaphysik, beschreibt und dabei methodische Probleme der Begründung aufwirft.
MetaethikMetaethik ist der Zweig der Ethik, der die sprachlichen, erkenntnistheoretischen und ontologischen Grundlagen moralischer Urteile untersucht, ohne selbst normative Aussagen über das Gute oder Richtige zu machen.
MetamathematikMetamathematik ist das Studium der Grundlagen, Methoden und Grenzen mathematischer Systeme, das insbesondere die formalen Eigenschaften, Konsistenz und Vollständigkeit mathematischer Theorien analysiert.
MetapherMetapher ist ein rhetorisches und philosophisches Stilmittel, bei dem ein Begriff aus seinem ursprünglichen Bedeutungszusammenhang in einen neuen übertragen wird, um komplexe Sachverhalte anschaulich oder erkenntnisfördernd darzustellen.
MetaphorologieMetaphorologie ist die philosophische Theorie und Analyse der Rolle von Metaphern im Denken, in der Sprache und in der Erkenntnis, wobei untersucht wird, wie metaphorische Strukturen unser Welt- und Selbstverständnis prägen.
MetaphysikMetaphysik ist das grundlegende Teilgebiet der Philosophie, das sich mit den letzten Prinzipien, Ursachen und Strukturen der Wirklichkeit befasst und Fragen nach Sein, Substanz, Kausalität, Raum, Zeit und Gott stellt.
MetaspracheMetasprache ist eine Sprache oder ein Zeichensystem, das dazu verwendet wird, Aussagen, Begriffe oder Strukturen einer anderen Sprache (Objektsprache) zu beschreiben, zu analysieren oder zu formalisieren.
MethodologieMethodologie ist die philosophische Reflexion über die Methoden des wissenschaftlichen oder philosophischen Forschens, deren Voraussetzungen, Gültigkeit und Grenzen.
MīmāṃsāMīmāṃsā ist eine der sechs klassischen Schulen der indischen Philosophie, die sich vor allem mit der Auslegung und rituellen Anwendung der Veden befasst und dabei eine eigenständige Erkenntnistheorie sowie eine Ethik des rechten Handelns entwickelt hat.
MimesisMimesis ist ein zentraler Begriff der Ästhetik und Kunstphilosophie, der das Prinzip der Nachahmung von Natur, Wirklichkeit oder Vorbildern in Kunst, Literatur und Erkenntnis beschreibt.
Misanthropie/PhilanthropieMisanthropie bezeichnet die grundsätzliche Abneigung gegen oder das Misstrauen gegenüber Menschen, während Philanthropie die wohlwollende Zuwendung und Liebe zur Menschheit ausdrückt, wobei beide Haltungen in der Ethik und Anthropologie reflektiert werden.
MitleidMitleid ist eine emotionale und ethische Haltung, bei der das Leiden anderer mitgefühlt und als moralischer Antrieb für Hilfe oder Solidarität verstanden wird, insbesondere in der Ethik Schopenhauers und des Buddhismus.
MitseinMitsein ist ein von Heidegger geprägter Begriff, der die grundsätzliche Bezogenheit des menschlichen Daseins auf andere beschreibt und damit die soziale Dimension des In-der-Welt-Seins hervorhebt.
MitteMitte bezeichnet in der Philosophie das ausgewogene Verhältnis zwischen Extremen, das als Ideal der Tugend, des Maßhaltens oder der Harmonie in verschiedenen ethischen und metaphysischen Theorien eine zentrale Rolle spielt.
Mittel/ZweckDas Verhältnis von Mittel und Zweck ist ein grundlegendes Thema der praktischen Philosophie, das die Frage untersucht, wie Handlungen, Instrumente oder Institutionen auf bestimmte Ziele ausgerichtet und bewertet werden.
MittelalterMittelalter bezeichnet die europäische Geistes- und Kulturgeschichte zwischen Antike und Neuzeit, die durch eine enge Verbindung von Philosophie, Theologie und Wissenschaft sowie durch die Entwicklung zentraler Begriffe wie Substanz, Universalien und Schöpfung geprägt ist.
ModalanalyseModalanalyse ist eine philosophische Methode, die die verschiedenen Arten und Grade von Möglichkeit und Notwendigkeit untersucht, indem sie die Bedingungen analysiert, unter denen Aussagen als möglich, notwendig oder kontingent gelten.
ModalitätModalität bezeichnet in der Philosophie die Eigenschaft von Aussagen, Ereignissen oder Sachverhalten, möglich, wirklich, notwendig oder unmöglich zu sein, wobei diese Unterscheidungen insbesondere in der Modallogik und Metaphysik zentral sind.
ModallogikModallogik ist ein Teilgebiet der formalen Logik, das sich mit den logischen Beziehungen und Gesetzen von Aussagen beschäftigt, die durch modale Operatoren wie Möglichkeit und Notwendigkeit qualifiziert werden.
ModaloperatorEin Modaloperator ist ein logischer Ausdruck, der Aussagen mit Modalitäten wie Möglichkeit, Notwendigkeit oder Kontingenz versieht und damit die Reichweite und Gültigkeit von Behauptungen formal differenziert.
ModalsystemEin Modalsystem ist ein axiomatisch definiertes logisches System, das Regeln und Gesetze für den Umgang mit modalen Operatoren festlegt und so verschiedene Formen modaler Logik ermöglicht.
ModellDie Abbildung ausgewählter und als wesentlich definierter Elemente eines Systems – inkl. der zwischen ihnen bestehenden Wechselwirkungen.
ModelltheorieModelltheorie ist ein Teilgebiet der mathematischen Logik, das die Beziehungen zwischen formalen Theorien und ihren Interpretationen (Modellen) untersucht und dabei die Bedingungen für Wahrheit, Erfüllbarkeit und Konsistenz analysiert.
ModerneModerne bezeichnet in der Philosophie eine geschichtliche Epoche und einen Denkstil, der durch Rationalisierung, Individualisierung, Wissenschaftsgläubigkeit und die kritische Reflexion über Traditionen und Autoritäten geprägt ist.
ModusModus ist ein Begriff der Logik und Grammatik, der die Art und Weise bezeichnet, wie Aussagen, Urteile oder Verben hinsichtlich Möglichkeit, Wirklichkeit oder Notwendigkeit bestimmt werden.
Modus ponens/Modus tollensModus ponens und Modus tollens sind grundlegende Schlussregeln der klassischen Logik, wobei Modus ponens den Übergang von 'Wenn A, dann B' und 'A' zu 'B' ermöglicht, während Modus tollens von 'Wenn A, dann B' und 'nicht B' auf 'nicht A' schließt.
Monade, MonadologieDie Monade ist bei Leibniz das einfache, nicht weiter teilbare Grundelement der Wirklichkeit, das als geistige Substanz alle Eigenschaften und Entwicklungen in sich trägt, wobei die Monadologie die systematische Lehre von diesen Einheiten bildet.
MonarchieMonarchie ist eine Staatsform, in der die Herrschaft von einer einzelnen Person, meist einem König oder einer Königin, ausgeübt wird, wobei die Legitimation und Ausgestaltung monarchischer Macht in der politischen Philosophie unterschiedlich bewertet wird.
MonismusMonismus ist eine metaphysische Position, die annimmt, dass alle Erscheinungen der Wirklichkeit auf ein einziges Prinzip oder eine Substanz zurückgeführt werden können, im Gegensatz zu Dualismus oder Pluralismus.
MonotheismusMonotheismus bezeichnet die religiöse und philosophische Überzeugung, dass es nur einen einzigen, allumfassenden und transzendenten Gott gibt, der Ursprung und Ziel aller Dinge ist.
MoralMoral ist das System von Normen, Werten und Prinzipien, das das Handeln von Individuen und Gemeinschaften hinsichtlich des Guten und Richtigen leitet und in der Ethik kritisch reflektiert wird.
Moral point of viewDer Moral point of view ist die Perspektive, aus der heraus Handlungen, Motive und Regeln nach allgemeinen, unparteilichen und gerechtigkeitsorientierten Maßstäben beurteilt werden, unabhängig von individuellen Interessen.
Moral senseMoral sense ist die Fähigkeit oder das Vermögen, moralische Werte und Pflichten unmittelbar zu erfassen, wobei diese Auffassung insbesondere in der britischen Moralphilosophie des 18. Jahrhunderts vertreten wurde.
Moral, offene/geschlosseneOffene Moral bezeichnet ein flexibles, anpassungsfähiges System ethischer Normen, das auf Dialog und Veränderung ausgerichtet ist, während geschlossene Moral ein starres, unveränderliches Regelwerk darstellt, das auf Tradition und Autorität basiert.
Moralischer StatusMoralischer Status bezeichnet das Ausmaß, in dem ein Wesen als Träger von moralischen Rechten, Pflichten oder Schutzwürdigkeit gilt, was in der Tierethik, Bioethik und Anthropologie grundlegend diskutiert wird.
MoralismusMoralismus ist eine Haltung oder Theorie, die moralische Prinzipien und Urteile überbetont oder dogmatisch vertritt, oft ohne Rücksicht auf Kontext, Konsequenzen oder die Komplexität konkreter Situationen.
MoralphilosophieMoralphilosophie ist der Teilbereich der Philosophie, der die Grundlagen, Prinzipien und Begründungen von Moral, Ethik und normativem Handeln systematisch untersucht.
MoralurteilEin Moralurteil ist eine Bewertung oder Einschätzung einer Handlung, eines Charakters oder einer Regel im Hinblick auf moralische Maßstäbe wie Gut und Böse, Pflicht und Tugend.
MorpheMorphe ist ein Begriff aus der antiken Philosophie, insbesondere bei Aristoteles, der die Form oder Gestalt eines Dinges bezeichnet, die dessen Wesen und Struktur bestimmt.
Mos geometricusMos geometricus ist ein methodisches Ideal, das philosophische oder wissenschaftliche Erkenntnis nach dem Vorbild der Geometrie streng logisch, axiomatisch und deduktiv zu entwickeln sucht.
MünchhausentrilemmaDas Münchhausentrilemma bezeichnet das erkenntnistheoretische Problem, dass jede Begründung entweder in einen unendlichen Regress, einen Zirkelschluss oder einen Abbruch bei einem unbegründeten Anfangspunkt mündet, was die Letztbegründung von Wissen infrage stellt.
MündigkeitMündigkeit ist die Fähigkeit und das Recht des Individuums, selbstständig und vernunftgeleitet zu denken, zu urteilen und zu handeln, ohne von äußeren Autoritäten bevormundet zu werden.
MystikMystik ist eine religiöse und philosophische Strömung, die die unmittelbare, oft ekstatische Erfahrung der Einheit mit dem Göttlichen oder dem Absoluten anstrebt und dabei rationale Erkenntnisformen überschreitet.
MythosMythos bezeichnet eine symbolische Erzählung oder Vorstellung, die grundlegende Weltdeutungen, Werte und Ursprünge vermittelt, wobei in der Philosophie das Verhältnis von Mythos und Logos, also von mythischem und rationalem Denken, zentral reflektiert wird.