ICDDie ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) ist das weltweit wichtigste Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen.
IchEine Entität, mit der ein Mensch sich selbst zu anderen Menschen und seiner Umwelt in Bezug setzen kann.
IdealDas Vollkommene und Vorbildliche, dem ein regulatives Prinzip und eine leitende Kraft inne wohnt.
IdealisierungIdealisierung bezeichnet in der Philosophie das methodische Vorgehen, komplexe Sachverhalte durch bewusste Vereinfachung oder Vernachlässigung bestimmter Aspekte auf ein theoretisch reines Modell zu reduzieren, um grundlegende Strukturen oder Prinzipien besser analysieren zu können.
IdealismusEine Einstellung, nach der nicht dem sinnlich Materiellen sondern dem geistig Ideellen die größere Bedeutung beigemessen wird.
Idealismus, erkenntnistheoretischerDie Überzeugung, dass eine vom Bewusstsein des Menschen unabhängige Wirklichkeit nicht erkennbar ist (vgl. Realismus, erkenntnisttheoretischer).
IdealtypusEin Begriff, der eine Fülle von Einzelerscheinungen in einem einheitlichen Gedankengebilde vereint, ohne jedoch eine Entsprechung in der wahrnehmbaren Welt zu besitzen.
IdeeDie Idee ist bei Platon und in der nachfolgenden Philosophie ein überzeitliches, immaterielles Urbild, das als vollkommenes Muster für die Erscheinungen der sinnlichen Welt dient und als Gegenstand des reinen Denkens erkannt werden kann.
Idee, im AlltagEin Einfall, der eine schnelle und in der Regel positive Veränderung in den Gedanken, Gefühlen und anderen Gegebenheiten herbeiführen kann.
Idee, in der PhilosophieNicht sinnlich wahrnehmbare, unveränderliche Urbilder, die unabhängig von der wahrnehmbaren Welt existieren.
Ideen, angeboreneAngeborene Ideen sind Vorstellungen oder Prinzipien, die nach bestimmten philosophischen Positionen – etwa bei Descartes oder Leibniz – dem menschlichen Geist von Natur aus eigen sind und nicht erst durch Erfahrung erworben werden.
Ideen, regulativeRegulative Ideen sind nach Kant Begriffe oder Prinzipien, die zwar keine Gegenstände der Erfahrung bezeichnen, aber als Leitlinien für das Denken und die wissenschaftliche Forschung dienen.
IdeenlehreDie Ideenlehre ist eine von Platon entwickelte Theorie, wonach die sinnlich erfahrbare Welt lediglich ein Abbild der wahren, unveränderlichen Ideen oder Urbilder ist, die als eigentliche Wirklichkeit gelten.
IdentifizierungIdentifizierung ist der Prozess, durch den ein Subjekt oder ein Objekt eindeutig als dasjenige bestimmt wird, das es ist, wobei dies sowohl durch äußere Merkmale als auch durch innere Eigenschaften geschehen kann.
IdentitätIdentität bezeichnet das Prinzip der Gleichheit eines Gegenstandes oder Subjekts mit sich selbst über die Zeit hinweg, das sowohl für logische als auch für metaphysische und personale Fragestellungen grundlegend ist.
Identität, in der PhilosophieSelbigkeit, die einer Vereinfachung unterliegt, da es eine uneingeschränkte Identität im Sinne einer vollständigen Übereinstimmung nicht gibt, weil sich zumindest in der räumlichen Lage die Dinge unterscheiden müssen, ansonsten wären sie eins.
Identität, in der PsychologieDie Menge der Beschreibungen, durch die ein Mensch sich selbst beschreibt.
Identität, personalePersonale Identität meint die Kontinuität und Einheit einer Person über die Zeit, wobei die Frage nach den konstituierenden Bedingungen wie Bewusstsein, Erinnerungen oder Körperlichkeit im Zentrum philosophischer Diskussionen steht.
IdentitätstheorieDie Identitätstheorie ist eine Position in der Philosophie des Geistes, die besagt, dass mentale Zustände und Prozesse identisch mit bestimmten physikalischen Zuständen des Gehirns sind, sodass es keine eigenständige geistige Substanz gibt.
IdeologieGesetzte Weltanschauung, der es an Begründungen fehlt und die unkritisch und hartnäckig vertreten wird.
Idiographisch/NomothetischDie Unterscheidung idiographisch/nomothetisch kennzeichnet zwei Wissenschaftsauffassungen, wobei die idiographische Methode auf die Beschreibung und das Verstehen des Einzigartigen abzielt, während die nomothetische Methode allgemeingültige Gesetze formulieren möchte.
IdolEin Idol ist in der Philosophie, insbesondere bei Francis Bacon, ein Trugbild oder Vorurteil, das das Denken und die Erkenntnis verzerrt und daher kritisch hinterfragt werden muss.
IdolenlehreDie Idolenlehre ist Bacons Theorie, wonach das menschliche Denken durch verschiedene Arten von Idolen – also systematischen Irrtümern oder Vorurteilen – beeinflusst wird, die es zu erkennen und zu überwinden gilt.
Ignava ratio(lat. faule Vernunft) eine dem Fatalismus zuneigende Position, nach der die menschliche Vernunft nicht auf Willensfreiheit gründet, folglich keine wirklich selbstbestimmte Einflussnahme möglich ist und jedes Streben danach vergeblich ist.
Ignoratio elenchi(lat. Unkenntnis des Beweises) Fehler in einer Beweisführung, wenn etwas anderes bewiesen wird als das, was ursprünglich bewiesen werden sollte.
IllokutionärIllokutionär bezeichnet in der Sprachphilosophie die Ebene einer Sprechhandlung, in der mit einer Äußerung eine bestimmte kommunikative Absicht – wie Behaupten, Fragen oder Befehlen – vollzogen wird.
IllusionEine Illusion ist eine Wahrnehmung oder Vorstellung, die von der objektiven Wirklichkeit abweicht, sodass etwas anders erscheint, als es tatsächlich ist, und damit Fragen nach Erkenntnis und Täuschung aufwirft.
imaginärIn der Vorstellung gegeben, scheinbar vorhanden.
ImaginationVorstellung, die keinen Bezug zu gegenwärtigen Sinneseindrücken hat.
ImmanenzImmanenz bezeichnet das Innewohnen oder Verbleiben von Eigenschaften, Prinzipien oder Wirklichkeiten innerhalb eines bestimmten Bereichs, insbesondere im Gegensatz zur Transzendenz, die das Überschreiten dieses Bereichs meint.
ImmaterialismusImmaterialismus ist die metaphysische Auffassung, dass es keine von Geist oder Bewusstsein unabhängige materielle Substanz gibt und dass alles Seiende letztlich geistiger Natur ist.
immateriellnicht stofflich
ImmoralismusAblehnung der Unterscheidbarkeit zwischen guten und schlechten Handlungen und Überzeugungen.
ImperativEin Imperativ ist in der Philosophie, insbesondere bei Kant, eine Handlungsanweisung oder Vorschrift, die als Gebot oder Aufforderung formuliert ist und entweder hypothetisch (an Bedingungen geknüpft) oder kategorisch (unbedingt) sein kann.
ImplikationImplikation ist ein logischer Zusammenhang, bei dem aus der Wahrheit einer Aussage die Wahrheit einer anderen Aussage folgt, wobei dies in der klassischen Logik durch die Wenn-dann-Struktur formalisiert wird.
ImplizitImplizit bedeutet, dass etwas in einem Sachverhalt, einer Aussage oder Theorie enthalten ist, ohne ausdrücklich genannt oder direkt formuliert zu werden, sodass es erst durch Analyse erschlossen werden muss.
ImportationsgesetzDas Importationsgesetz ist ein logisches Prinzip, das besagt, dass aus einer Implikation, deren Voraussetzung eine weitere Implikation ist, eine Implikation mit konjunktiver Voraussetzung gebildet werden kann, was für die Strukturierung komplexer Argumente relevant ist.
ImpositioImpositio ist ein scholastischer Begriff für den Akt der Namensgebung oder der Zuschreibung von Bedeutung zu einem sprachlichen Ausdruck, wobei die Beziehung zwischen Wort und Sache thematisiert wird.
In-der-Welt-seinIn-der-Welt-sein ist ein zentraler Begriff der Existenzphilosophie, insbesondere bei Heidegger, der das grundsätzliche Verwobensein des Menschen mit seiner Umwelt und die Untrennbarkeit von Subjekt und Welt beschreibt.
Indeterminiertheit der ÜbersetzungDie Indeterminiertheit der Übersetzung ist ein von Quine eingeführtes Problem, das besagt, dass es keine eindeutig richtige Zuordnung zwischen den Wörtern verschiedener Sprachen gibt, weil verschiedene Übersetzungen mit den gleichen empirischen Daten vereinbar sein können.
Indexikalische AusdrückeIndexikalische Ausdrücke sind sprachliche Ausdrücke wie 'ich', 'hier' oder 'jetzt', deren Bedeutung sich erst im jeweiligen Äußerungskontext bestimmt und die daher eine besondere Rolle in der Sprachphilosophie spielen.
IndexikalitätIndexikalität bezeichnet die Eigenschaft sprachlicher Ausdrücke, ihren Bezug erst durch den jeweiligen Kontext der Äußerung zu erhalten, wie etwa bei Pronomen oder Zeitangaben.
IndividualismusWerthaltung, die die Unabhängigkeit von anderen betont.
IndividualontologieDie Individualontologie ist ein Teilgebiet der Ontologie, das sich mit der Existenz, den Eigenschaften und der Identität einzelner Individuen im Unterschied zu allgemeinen Begriffen oder Universalien beschäftigt.
IndividuationIndividuation ist der Prozess oder das Prinzip, durch das ein einzelnes Wesen oder Ding von anderen unterschieden und als einzigartig bestimmt wird, was sowohl metaphysische als auch psychologische Aspekte umfasst.
Individuum, IndividualitätDas Individuum ist ein einzelnes, unteilbares Wesen, das sich durch spezifische Eigenschaften und eine eigene Identität von anderen abgrenzt, während Individualität die Gesamtheit dieser Unterscheidungsmerkmale bezeichnet.
InduktionBeim induktiven Schlussfolgern wird von einem Fall und einem Resultat auf eine mögliche Regel geschlossen; bspw. wenn es regnet (Fall) und das Gras nass ist (Resultat), scheint es möglich zu sein, dass bei Regen das Gras in der Regel immer nass wird (Regel) (vgl. Abduktion, Deduktion).
InduktionsproblemFrage, wie sich eine Schlussfolgerung auf die Gesamtmenge auf der Grundlage von Beobachtungen einer Teilmenge rechtfertigen lässt.
InduktionsschlussEin Induktionsschluss ist ein argumentativer Übergang von beobachteten Einzelfällen zu einer allgemeinen Regel, wobei die Gültigkeit der Schlussfolgerung immer nur wahrscheinlich, aber nie logisch zwingend ist.
InduktivismusInduktivismus ist eine wissenschaftstheoretische Position, die davon ausgeht, dass wissenschaftliche Erkenntnis durch systematische Sammlung von Beobachtungsdaten und deren Verallgemeinerung gewonnen wird.
Inferenz(theorie)Die Inferenz ist ein Schluss oder eine Ableitung, bei der aus gegebenen Prämissen logisch eine Konklusion folgt, wobei die Inferenzt heorie die Regeln und Strukturen solcher Schlussfolgerungen untersucht.
InformationEin Unterschied, der einen Unterschied macht.
InformationstheorieDie Informationstheorie ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das die mathematischen und logischen Grundlagen der Übertragung, Speicherung und Verarbeitung von Information untersucht und dabei zentrale Begriffe wie Entropie und Redundanz analysiert.
IngeniumIngenium bezeichnet in der Philosophie und Rhetorik die angeborene schöpferische Begabung oder das natürliche Talent eines Menschen, das ihn zu originellen Einsichten und Leistungen befähigt.
InhärenzInhärenz bezeichnet das Verhältnis, in dem eine Eigenschaft einem Subjekt oder Träger so zugehört, dass sie nicht unabhängig von diesem existieren kann, wie etwa die Farbe einem Körper inhärent ist.
InkarnationInkarnation bezeichnet in der Philosophie und Theologie das Sich-Verkörpern eines geistigen oder göttlichen Prinzips in einer materiellen Gestalt, wobei die Einheit von Geist und Materie thematisiert wird.
InklusionInklusion ist das logische oder mengen-theoretische Verhältnis, bei dem eine Klasse, Eigenschaft oder Menge vollständig in einer anderen enthalten ist, und wird auch in ethischen und sozialen Kontexten als Einbeziehung verstanden.
InkommensurabilitätInkommensurabilität bezeichnet die Unvergleichbarkeit oder Nicht-Messbarkeit zweier Größen, Begriffe oder Theorien, insbesondere wenn es keine gemeinsame Maßeinheit oder keinen gemeinsamen Bezugsrahmen gibt.
InnerlichkeitInnerlichkeit bezeichnet die Gesamtheit der inneren, subjektiven Erlebnisse, Gedanken und Gefühle eines Individuums, die nicht unmittelbar von außen zugänglich sind und in der Philosophie oft als Gegenpol zur äußeren Welt verstanden werden.
InnovationInnovation ist die Einführung von Neuem in Wissenschaft, Technik oder Gesellschaft, wobei in der Philosophie insbesondere die Bedingungen, Möglichkeiten und Folgen kreativer Neuerungen reflektiert werden.
InspirationInspiration ist das plötzliche, oft als übernatürlich oder transzendent empfundene Einströmen von Ideen, Gedanken oder kreativen Impulsen, das in der Philosophie als Quelle von Erkenntnis, Kunst oder Innovation betrachtet wird.
InstinktInstinkt ist ein angeborenes, meist automatisches Verhaltensmuster bei Tieren und Menschen, das ohne bewusste Überlegung abläuft und in der Philosophie als Gegensatz zu Vernunft und Lernen diskutiert wird.
InstitutionEine Institution ist ein dauerhaftes, gesellschaftliches Ordnungsmuster, das durch Regeln, Normen und Rollen das Verhalten der Mitglieder einer Gemeinschaft strukturiert und stabilisiert.
InstruktionAnweisung, Übermittlung von Aufgaben oder Vorgehensweisen.
Instruktion, Fremd-Anweisung, die einem Menschen gegeben werden (vgl. Instruktion, Selbst-).
Instruktion, Selbst-Anweisung, die sich ein Mensch selbst gibt (vgl. Instruktion, Fremd-).
Integrale TheorieDie Integrale Theorie ist ein Ansatz, der verschiedene Perspektiven, Wissensformen und Entwicklungsebenen zu einem umfassenden, integrativen Modell der Wirklichkeit zusammenführt, um deren Komplexität besser zu erfassen.
IntegritätVertrauenswürdigkeit.
IntellektDer Intellekt ist die Fähigkeit des Menschen, abstrakt und begrifflich zu denken, zu urteilen und Erkenntnisse zu gewinnen, wobei er sich von sinnlicher Wahrnehmung und bloßer Meinung unterscheidet.
IntelligibelIntelligibel ist dasjenige, was nur durch den Verstand oder die Vernunft, nicht aber durch die Sinne erkannt werden kann, wie etwa mathematische oder metaphysische Gegenstände.
Intension/ExtensionIntension bezeichnet die Bedeutung oder den Begriffsumfang eines Ausdrucks, während Extension die Menge der Gegenstände ist, auf die sich der Ausdruck tatsächlich bezieht, wobei beide Begriffe für die Analyse sprachlicher Bedeutung zentral sind.
Intensionale SemantikDie intensionale Semantik ist ein Teilgebiet der Sprachphilosophie, das sich mit der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke in Bezug auf mögliche Welten und Kontexte beschäftigt und dabei insbesondere die Bedingungen untersucht, unter denen Ausdrücke wahr oder falsch sind.
Intensionaler KontextEin intensionaler Kontext ist eine sprachliche Umgebung, in der die Ersetzung von Ausdrücken mit gleichem Referenten nicht ohne Weiteres möglich ist, weil die Bedeutung der Ausdrücke vom Kontext abhängt, wie etwa bei Glaubens- oder Wunschäußerungen.
IntensionalitätIntensionalität bezeichnet die Eigenschaft bestimmter sprachlicher oder mentaler Ausdrücke, sich nicht nur auf konkrete Gegenstände, sondern auch auf deren Bedeutungen, Möglichkeiten oder Vorstellungen zu beziehen, wodurch sie sich von extensionalen Ausdrücken unterscheiden.
IntentionIntention ist das auf einen bestimmten Zweck oder Gegenstand gerichtete Bewusstsein oder Wollen eines Subjekts, das in der Philosophie insbesondere im Zusammenhang mit Handlungen, Bedeutungen und Bewusstseinsakten analysiert wird.
Intentionale EinstellungDie intentionale Einstellung ist eine von Daniel Dennett eingeführte Perspektive, bei der das Verhalten von Systemen dadurch erklärt wird, dass ihnen Überzeugungen, Wünsche und Absichten zugeschrieben werden, um ihr Handeln vorherzusagen und zu verstehen.
Intentionales SystemEin intentionales System ist ein Objekt oder Wesen, dessen Verhalten sinnvoll als Ergebnis von Überzeugungen, Wünschen und Absichten interpretiert werden kann, wobei diese Zuschreibungen eine heuristische Erklärungsmethode darstellen.
IntentionalitätIntentionalität ist die grundlegende Eigenschaft des Bewusstseins, stets auf etwas anderes, also auf einen Gegenstand, einen Sachverhalt oder einen Zustand gerichtet zu sein, wodurch es sich von bloßer Bewusstseinsinhaltlichkeit unterscheidet.
InteraktionInteraktion bezeichnet das wechselseitige Einwirken von Subjekten oder Systemen aufeinander, wobei in der Philosophie insbesondere die Frage nach der Kausalität und dem Verhältnis von Geist und Körper thematisiert wird.
Interaktionismus, dynamischerArt der Persönlichkeitsentwicklung, bei der Person und Umwelt in dynamischer Interaktion stehen
Interaktionismus, symbolischerArt der Verständigung, bei der Menschen eine Vielzahl an Symbolen nutzen, die kulturell verankert und gesellschaftlich vermittelt sind, um Lebenssituationen zu kennzeichnen und um sich über die Bedeutung dieser Situationen zu verständigen.
Interaktionistischer DualismusDer interaktionistische Dualismus ist eine Position in der Philosophie des Geistes, die davon ausgeht, dass Geist und Körper zwei unterschiedliche Substanzen sind, die jedoch kausal aufeinander einwirken können.
InterdependenzEine Interdependenz besteht, wenn zwei Größen in wechselseitige Abhängigkeit voneinander existieren (vgl. Dependenz).
Intergenerationelle GerechtigkeitIntergenerationelle Gerechtigkeit ist ein ethisches Prinzip, das fordert, die Interessen und Rechte zukünftiger Generationen bei politischen, ökonomischen und ökologischen Entscheidungen zu berücksichtigen, sodass eine faire Verteilung von Ressourcen und Chancen über die Zeit hinweg gewährleistet wird.
IntermundienIntermundien bezeichnet in der antiken Philosophie die Zwischenräume zwischen den Welten oder Sphären, die als Orte für das Wirken von Göttern, Dämonen oder Seelen gedeutet wurden und in metaphysischen Spekulationen eine Rolle spielen.
Intern/externDie Unterscheidung intern/extern bezieht sich in der Philosophie auf die Differenz zwischen inneren, subjektiven Zuständen oder Perspektiven und äußeren, objektiven Gegebenheiten oder Standpunkten, was insbesondere in der Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie relevant ist.
interpersonalIn Personen stattfindend (vgl. intrapersonal).
InterpolationInterpolation ist das logische oder mathematische Verfahren, zwischen bekannten Punkten oder Aussagen neue, konsistente Zwischenglieder einzufügen, wobei in der Philosophie insbesondere die Frage nach der Rechtfertigung solcher Ergänzungen diskutiert wird.
InterpretEin Interpret ist eine Person oder Instanz, die einem Text, einer Handlung oder einem Symbol Bedeutung zuschreibt, indem sie dessen Sinnzusammenhang erschließt und in einen bestimmten Kontext einordnet.
InterpretationInterpretation ist der Prozess des Verstehens und Deutens von Zeichen, Texten oder Handlungen, bei dem deren Bedeutung im Lichte von Kontext, Intention und kulturellen Hintergründen erschlossen wird.
Interpretationismus, methodologischerDer methodologische Interpretationismus ist eine erkenntnistheoretische Position, die besagt, dass das Verständnis von Handlungen, Texten oder sozialen Praktiken wesentlich auf deren Interpretation durch Subjekte angewiesen ist und nicht allein durch objektive Daten bestimmt werden kann.
InterrogativInterrogativ bezeichnet in der Sprachphilosophie und Logik die Eigenschaft von Ausdrücken oder Sätzen, Fragen zu stellen oder nach Informationen zu verlangen, wobei solche Strukturen spezifische grammatische und semantische Merkmale aufweisen.
IntersubjektivitätAussagen werden mit der Eigenschaft der Intersubjektivität versehen, wenn die Annahme berechtigt erscheint, dass sie dem Bewusstsein mehrerer Personen in gleicher Weise gemeinsam sind.
intrapersonalZwischen Personen stattfindend (vgl. interpersonal).
IntrojektDie Anschauung, das Motiv oder die Verhaltensweise, die man bewusst oder unbewusst sich zu eigen gemacht hat (vgl. Introjektion).
IntrojektionVorgang, bei dem fremde Anschauungen, Motive oder Verhaltensweisen ins eigene Selbstkonzept aufgenommen werden (vgl. Introjekt).
IntrospektionIntrospektion ist die Methode der unmittelbaren Selbstbeobachtung und Reflexion eigener Bewusstseinszustände, Gefühle oder Gedanken, die in der Philosophie und Psychologie zur Erforschung des subjektiven Erlebens eingesetzt wird.
IntuitionIntuition bezeichnet eine unmittelbare, nicht diskursive Erkenntnis- oder Einsichtsfähigkeit, durch die Wahrheiten, Zusammenhänge oder Lösungen direkt erfasst werden, ohne dass ein bewusster Schlussprozess vorausgeht.
IntuitionismusIntuitionismus ist eine erkenntnistheoretische und mathematische Position, die davon ausgeht, dass grundlegende Wahrheiten oder mathematische Objekte nur durch unmittelbare Einsicht oder Anschauung zugänglich sind und nicht unabhängig vom erkennenden Subjekt existieren.
Intuitionismus, ethischerDer ethische Intuitionismus ist die Auffassung, dass moralische Wahrheiten oder Werte durch unmittelbare moralische Intuitionen erkannt werden können, ohne dass eine deduktive Begründung oder empirische Beobachtung erforderlich ist.
Inus-BedingungEine INUS-Bedingung ist nach Mackie eine Ursache, die zwar nicht hinreichend, aber ein nicht entbehrlicher Teil einer hinreichenden, jedoch nicht notwendigen Bedingung für das Eintreten eines bestimmten Ereignisses ist.
InversionInversion bezeichnet die Umkehrung von Verhältnissen, Beziehungen oder Strukturen, wobei in der Philosophie insbesondere die Umkehrung von Argumentationsrichtungen oder Wertordnungen thematisiert wird.
InzidenzDie Anzahl der Neuerkrankungen in einer Population während einer bestimmten Zeit (vgl. Prävalenz).
IronieEs wird etwas gesagt, was von dem abweicht, was zu sagen beabsichtigt ist; wobei das Gesagte, das Nicht-Gesagte in einer bestimmten Art deutet und dies vom Empfänger erkannt werden soll (vgl. Zynismus).
irrationalBeschreibt das, was dem Verstand unzugänglich erscheint (vgl. rational).
Irrational, IrrationalismusIrrationalismus bezeichnet in der Philosophie die Auffassung, dass nicht alle Aspekte der Wirklichkeit oder des menschlichen Lebens durch Vernunft, Logik oder rationale Argumente erklärbar sind, sondern dass auch Gefühle, Triebe oder das Unbewusste eine wesentliche Rolle spielen.
IrreversibilitätIrreversibilität ist die Eigenschaft eines Prozesses oder Zustands, nicht umkehrbar oder rückgängig zu machen zu sein, was in der Philosophie insbesondere in Bezug auf Zeit, Geschichte und Ethik diskutiert wird.
IrrtumEin Irrtum ist eine Meinung, die fehlerhaft ist, aber von dem, der diese Meinung vertritt, nicht als falsch bzw. erst nach Einsicht in den Fehler als Irrtum erkannt wird.
IsomorphIsomorph bezeichnet die strukturelle Gleichheit oder Entsprechung zwischen verschiedenen Systemen, Modellen oder Theorien, wobei diese Ähnlichkeit auf formalen oder funktionalen Beziehungen beruht.
IsonomieIsonomie ist ein antiker Begriff für die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz und die gleiche Teilhabe an politischen Rechten, der in der politischen Philosophie als Ideal der Gerechtigkeit und Freiheit gilt.
IsosthenieIsosthenie bezeichnet in der antiken Skepsis den Zustand des Gleichgewichts einander widersprechender Argumente, aus dem die Enthaltung vom Urteil (Epoché) resultiert.