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Der Bruch als Indikator
Eine Selbstverständlichkeit gibt sich als Selbstverständlichkeit zu erkennen, wenn sie keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Eine Selbstverständlichkeit gibt sich als Selbstverständlichkeit zu erkennen, wenn sie keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Unabhängig davon, womit wir uns beschäftigen, sind wir in ein Gefüge aus Selbstverständlichkeiten eingelassen. Wir bedenken sie nicht. Und doch sind sie da und strukturieren, was uns möglich ist. Ihrer gewahr werden wir durch Abstandnahme – durch Verfremdungen, Ausblendungen und nicht zuletzt durch Brüche in zuvor bedenkenlos vollzogenen Prozessen. Denken Sie zum Beispiel an
In Momenten ihrer Offenlegung verlieren Selbstverständlichkeiten ihre Selbstverständlichkeit. Früher oder später gewinnen viele von ihnen ihre Selbstverständlichkeit wieder zurück. Doch überraschende und einschneidende Vorgänge des Unselbstverständlichwerdens können lange in Erinnerung bleiben.